Politik

Roland Koch kritisiert die Energiepolitik der Bundesregierung

GDN - Der frühere hessische CDU-Ministerpräsident Roland Koch kritisiert die Energiepolitik der Bundesregierung. "Die Energiewende ist derzeit noch nicht gut gemanagt", sagte Koch der in Berlin erscheinenden Wochenzeitung "Welt am Sonntag" (Ausgabe vom 16.Dezember).
Es sei deutlich spürbar, dass der Kurswechsel in der Energiepolitik nach Fukushima kurzfristig und ungeplant kam. Grundsätzlich sei das ja nicht schlimm. "Die notwendigen Korrekturen müssen nun aber so langsam kommen", sagte Koch, der heute Vorstandsvorsitzender des Bau- und Dienstleistungskonzerns Bilfinger ist. Ansätze seien durchaus vorhanden. "Aber dann verstricken wir uns in sinnlosen Diskussionen um Themen wie die Solarförderung." Die sieht der 54-Jährige skeptisch. "Was derzeit auf deutsche Dächer geschraubt wird, ist nicht die Zukunftstechnik, mit der wir die Energieversorgung dauerhaft sichern." Dabei könne die Energiewende mit den richtigen Weichenstellungen sogar zum Konjunkturpaket für Deutschland werden. Als Problem sieht Koch die hohen Strompreise. "Die europäische und vor allem die deutsche Energiepolitik müssen so justiert werden, dass die Industrie nicht vertrieben wird. Es darf nicht sein, dass der Strompreis in Deutschland doppelt so hoch ist wie in Amerika oder Asien. Das ist gefährlich für den Standort. Wird der Industrie noch mehr aufgebürdet, gehen Arbeitsplätze verloren." Seinen Wechsel von der Politik in die Wirtschaft hat Koch nicht bereut. Beide Bereiche seien letztlich sogar vergleichbarer als man denkt. Denn es gehe viel ums Organisieren und Vermitteln. "Aber natürlich ist die Wirtschaft mit ihren Zahlen verlässlicher als die Politik, in der ideologische Fragen eine große Rolle spielen", sagte der Manager der Zeitung. Unter dem Strich arbeite er nun nicht weniger, die Zeit lasse sich aber besser einteilen. "Dadurch kann ich Freunde zu solchen Zeiten zu treffen, die für diese normal sind."
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