Politik

Afghanische Hilfskräfte deutscher Einheiten fürchten Racheakte der Taliban

GDN - Rund 1.200 einheimische Hilfskräfte von Bundeswehr und Bundespolizei in Afghanistan befürchten Racheakte der Taliban nach dem bevorstehenden Abzug der ISAF-Truppen im nächsten Jahr. "Wir appellieren an die Bundesregierung - nehmt uns mit nach Deutschland. Hier sind wir und unsere Familien ganz sicher dem Tode geweiht", sagte ein afghanischer Dolmetscher dem Nachrichtenmagazin "Focus" im Heerlager Masar-i-Scharif.
Hilfskräfte, die zum Teil seit vielen Jahren als Übersetzer, Koch oder Fahrer für deutsche Einheiten arbeiten, sind laut "Focus" längst von Spitzeln auf so genannten Verräter-Listen erfasst. Als angebliche Kollaborateure drohen ihnen nach Einschätzung deutscher Sicherheitsbehörden drastische Strafen. Das Auswärtige Amt arbeitet derzeit an einem Plan zur Aufnahme gefährdeter Personen in Deutschland. Bundespolizei-Präsident Dieter Romann sagte dem afghanischen Vize-Innenminister Rahman in Kabul, die Grundlagen für eine gute Entwicklung des Landes seien geschaffen. Die Bundespolizei werde diesen Prozess auch künftig begleiten.
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