Politik

Zyperns neuer Präsident gegen Einführung der Finanztransaktionssteuer

GDN - Zyperns neu gewählter Präsident Nikos Anastasiades hat sich gegen Forderungen aus Deutschland gestellt, im Gegenzug für EU-Hilfen die Finanztransaktionssteuer in seinem Land einzuführen. Anastasiades sagte in einem Interview mit der "Bild-Zeitung" (Dienstagausgabe) auf die Frage, ob er die Finanztransaktionssteuer einführen wird: "Ich glaube nicht, dass neue Steuern die Probleme lösen. Steuererhöhungen während einer Rezession werden nur die Situation verschlechtern."
Seine Regierung wolle dagegen Einsparungen im öffentlichen Sektor vornehmen. "Lassen Sie uns dort die Kosten reduzieren, bevor wir die steuerliche Belastung unserer Bürger und Geschäftspartner erhöhen." Die Belastung derzeit sei nicht geringer als der EU-Durchschnitt, so Anastasiades weiter. Anastasiades wehrte sich zudem massiv gegen den Eindruck, dass auf Zypern russische Oligarchen wohnen, um Steuern zu sparen. Anastasiades dazu gegenüber der Zeitung: "Ich könnte ein paar russische Oligarchen nennen, die ihren Betrieb in anderen Ländern haben. In Zypern kenne ich aber keine Oligarchen, die hier leben und arbeiten." Der neue Präsident betonte, dass er bereit sei, alle Probleme zu lösen. "Wir bitten aber um eine faire Behandlung." Bei den Hilfsmaßnahmen hofft Anastasiades auf die Unterstützung aus Deutschland: "Ich bin zuversichtlich, dass wir die Unterstützung von Angela Merkel haben werden, wenn wir die notwendigen Reformen durchführen. Ich bin auch sicher, dass wir die deutsche Opposition überzeugen können. Wir bitten um eine ehrliche Behandlung. Wir werden alles tun, um unsere Wirtschaft wieder auf Kurs zu bringen."
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