Finanzen

Mehr Rentner mit Grundsicherung erwartet

Mann im Rollstuhl
(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - Die Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung, Gundula Roßbach, erwartet in den nächsten Jahren eine steigende Zahl von Rentnern, die auf Grundsicherung angewiesen sind. Aktuell treffe dies auf drei Prozent der über 65-Jährigen zu.
"Bis zum Jahr 2030 können dann bis zu fünf Prozent der über 65-Jährigen auf Grundsicherung angewiesen sein", sagte Roßbach den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben). Einer der Hauptgründe dafür, dass Rentner Grundsicherung beziehen, seien die Kosten fürs Wohnen. "In Ballungsräumen müssen Rentner tendenziell deutlich mehr für Miete ausgeben. Hilfreich wäre es deshalb, über das Wohngeld nachzudenken", sagte Roßbach. Zu spüren seien auch noch, dass über Jahrzehnte hinweg bei Ehepaaren oft der Mann der Hauptverdiener war. "Hat die Ehe nicht gehalten, reichen die geringen Rentenansprüche der Frauen oft nicht." Um Menschen, die lange in die Rente eingezahlt haben, Altersbezüge oberhalb der Grundsicherung zu ermöglichen, schlägt Roßbach die Einführung eines Freibetrags vor. Rentner, die Grundsicherung erhielten, bekämen ihre Rentenansprüche bis jetzt damit in der Regel voll verrechnet. Das sei bei privater Vorsorge anders: "Wenn ich heute Einkommen beispielsweise aus einer Riesterrente habe, kann ich bis zu 200 Euro behalten, auch wenn ich Grundsicherung bekomme. Die Regelung könnte man auch für die gesetzliche Rente übernehmen", sagte die Rentenpräsidentin. Über den Freibetrag und dessen Höhe müsse aber die Politik entscheiden. Die von der schwarz-roten Koalition geplante Grundrente, mit der langjährige Beitragszahler ebenfalls Alterseinkünfte oberhalb der Grundsicherung bekommen sollen, nennt Roßbach "problematisch". Die Rentenversicherung berücksichtige vor allem, was eingezahlt werde. Sie könne nicht prüfen, welche Rentner bedürftig sind. Auf jeden Fall müsse eine Grundrente aus Steuermitteln finanziert werden, sagte Roßbach.
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