Finanzen

Philosoph Habermas: Euro-Krise verstärkt nationale Egoismen

GDN - Nach Ansicht des Philosophen Jürgen Habermas schürt die Euro-Krise nationale Egoismen, weil "die Bilder auseinanderdriften, die die Nordländer und die Südländer in ihren nationalen Öffentlichkeiten jeweils voneinander entwerfen". Das sagte Habermas der "Rheinischen Post".
Der 83-Jährige glaubt, die Krise nähere sich jener Schwelle, an der "die deutsche Regierung ihren Wählern nicht länger verheimlichen kann, dass die Rettung der gemeinsamen Währung, und damit des europäischen Projekts insgesamt, mehr verlangt als nur die Kreditzusagen für die einen und Sparauflagen für die anderen". Heute erzwinge "die List der ökonomischen Vernunft" eine stärkere, politische Integration, sagte Habermas, der am Freitag in Düsseldorf mit dem Heine-Preis geehrt wird.
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