Vermischtes

Sicherheitskreise: Russen spionieren wie im Kalten Krieg

GDN - In Deutschland spionieren nach Einschätzung der Sicherheitsbehörden eine ganze Reihe russischer Agenten unter falscher Identität. Das berichtet die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" (F.A.S.).
"Wir stellen fest, dass die Russen noch alle Mittel der Spionage nutzen, die sie zu Zeiten des Kalten Krieges angewendet haben", sagte ein hoher Sicherheitsbeamter dem Blatt. Am Dienstag wird vor dem Oberlandesgericht Stuttgart der Prozess gegen ein russisches Agentenpaar beginnen, das 23 Jahre lang für den russischen Auslandsgeheimdienst SWR spionierte, bevor es enttarnt wurde. "Wir sind sicher, dass es weitere solche Pärchen geben muss", sagte der Sicherheitsbeamte. Nur bei einer gewissen Dichte von Agenten sei ein solcher Einsatz sinnvoll. Das Ehepaar, das unter in Deutschland lebte, besaß österreichische Pässe. Ihre wirklichen Namen sind unbekannt. Sogar ihre Tochter, die in Deutschland studiert, wusste offenbar nichts über die Herkunft ihrer Eltern. Für die schwierigen deutsch-russischen Beziehungen, besonders zwischen den Nachrichtendiensten, gilt der Fall als ein Tiefpunkt. Ein aus dem Kanzleramt vorgeschlagener Austausch des Ehepaars gegen zwei Agenten in Russland, die für die Amerikaner gearbeitet hatten, kam nicht zustande. Entschieden werden solche Fragen vom russischen Präsidenten Putin persönlich. Ausgetauscht werden sollte ein ehemaliger Abteilungsleiter des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB, der in Moskau zu 19 Jahren Haft verurteilt worden war. Die Angeklagten in Stuttgart, die im Oktober 2011 festgenommen wurden, könnten zu höchstens zehn Jahren Haft verurteilt werden. Eine geringere Haftstrafe gilt als wahrscheinlich. Bei Anrechnung der Untersuchungshaft und einer Entlassung nach Verbüßung von zwei Dritteln der Strafe könnten sie mit einer relativ kurzen Haft davon kommen.
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